Eine neue multizentrische Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin untersucht, ob Statine zusätzlich eine verstärkende antidepressive Wirkung haben. Diese Medikamentengruppe wird bislang eingesetzt, um den Cholesterinspiegel zu senken. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben mit 1,4 Millionen Euro für vier Jahre.
Adipositas und Depression zählen zu den großen Volkskrankheiten und bedingen sich häufig gegenseitig. Sie sind besonders in der Kombination schwer zu behandeln. Zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Statine über ihren cholesterinsenkenden Effekt hinaus bei der Behandlung von Depression wirksam sein können. Das Forscherteam um Prof. Dr. Christian Otte, Stellvertretender Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Benjamin Franklin geht dieser Frage nun in einer großen überregionalen Studie nach. Dafür werden sie bei Personen, die sowohl an Depression als auch an Adipositas erkrankt sind, untersuchen, ob die Verabreichung des Statins Simvastatin zusätzlich zu einem Standard-Antidepressivum einen antidepressiven Effekt erzielt. Der untersuchte Wirkstoff Simvastatin gilt als wirksam und verträglich und wird auch von vielen Hausärzten verschrieben. Sollte die Studie eine zusätzliche antidepressive Wirkung bestätigen, könnte dies entsprechend leicht in die medizinische Behandlung von Depression und Adipositas einfließen.
Ab Sommer 2019 werden 160 Patientinnen und Patienten in die randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Studie aufgenommen.
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Prof. Dr. Christian Otte
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